Schon immer singen

Meine Geschichte

Als 13-jährige 2002
Proben mit den "Kalahari Roses" 2013

Anfänge

1989 wurde ich in Gumare im Nordwesten Botswanas geboren, am Rande des Okavango-Deltas. Aufgewachsen in einer Landschaft voller Farben, Klänge und Geschichten, sang ich schon als Kind überall: zu Hause, in der Schule, bei Festen und Feiern. Meine Stimme wurde früh gehört – und entdeckt.

Mit 19 Jahren war ich bereits regelmäßig in Studios unterwegs und stand bei großen Konzerten als Backgroundsängerin auf der Bühne. Über Jahre begleitete ich einige der renommiertesten Künstler:innen Botswanas, darunter Shanti Lo, Lizibo, DJ NT Base, Genius Senyatso, Mmaphala und viele andere. Bis schließlich mehr und mehr der Wunsch in mir reifte, nicht nur andere Projekte zu bereichern, sondern meine eigenen Geschichten zu erzählen.

So nahm ich 2009 unter dem Künstlernamen Lil’ Rozie mein erstes Soloalbum auf, das jedoch nie erschien – ein undurchsichtiger Vertrag bremste den vielversprechenden Start aus. Doch ich machte weiter. 2012 wurde ich Teil des interkulturellen Projekts Kalahari Roses, das Musiker:innen aus Botswana und Deutschland unter der Federführung des Bassisten und Gitarristen Peter Herrmann zusammenbrachte. Dieses führte mich 2013 zum ersten Mal nach Deutschland – eine kleine Tour, die musikalisch und persönlich Spuren hinterließ. Bei der Abschlussveranstaltung lernte ich unter anderem den Musiker und Produzenten Manuel Steinhoff kennen.

Diese Begegnungen legten den Grundstein für das, was heute meine eigene Musik ist: eine Verbindung aus persönlichen Erinnerungen, traditionellen Erzählungen aus meiner Heimat und musikalischen Einflüssen aus unterschiedlichen Welten.

Neubeginn

Seit 2015 arbeite ich mit Manuel Steinhoff und Peter Herrmann an meinem Soloprojekt Monyana Yôle. Zunächst experimentierten wir im monkey lab und im Studio Kirchberg viel mit mehrstimmigem Gesang und Akustikinstrumenten – und mit der Zeit entwickelte sich über alle Unterbrechungen, Umzüge (unter anderem von Botswana nach Deutschland) und neue Lebensphasen hinweg genau der Sound, der meine Lieder jetzt zum Klingen bringt.

Neben meiner eigenen Musik bin ich seit 2021 regelmäßig in Produktionen des Hessischen Landestheaters Marburg zu erleben – zunächst im Ensemble („Hair“, „Marburg 800“), später auch als Solistin („Songs of Peace and Hope“, „Alice im Wunderland“ und “Happy Birthday, Landkreis”). Parallel dazu unterrichte ich Gesang und führe Workshops durch. Außerdem engagiere ich mich bei gesellschaftspolitischen Veranstaltungen, zum Beispiel als Sängerin bei großen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus.

Die Lieder meines Lebens

Meine Songs erzählen von Heimat, Verlust, Hoffnung, Verbundenheit. Sie schöpfen aus den Mythen und Liedern meiner Kindheit und hüllen diese in einen eigenen, modernen Klang: warm, rhythmisch, ehrlich. Folk, Soul, Elemente aus verschiedenen afrikanischen Regionen – das alles ist hörbar, aber nie stilistische Schablone. Eine Musik, die atmet, Tiefe hat, voller Erinnerungen steckt, aber trotzdem niemals stehen bleibt.

Seit 2023 wächst das Projekt auch live stetig weiter: Den Anfängen als Duo (Bass, Beats, Gesang) folgten Auftritte als Trio mit Gitarre, als Quartett mit einer zusätzlichen Sängerin – und seit 2024 auch als Quintett mit Percussion. Diese modulare Besetzung erlaubt uns vielfältige Konzertformate und unterstreicht den gemeinschaftlichen, atmosphärischen Charakter der Musik.

Mit meinem kommenden Debütalbum „Mainane (Folk Tales)“, dessen Aufnahmen fast abgeschlossen sind, gebe ich diesen Liedern ein Zuhause – und meiner Stimme, die lange andere begleitet hat, endlich den Raum, selbst zu erzählen.