Album in the making

Das Studio-Tagebuch

Ja, wir machen ein Album. Mainane (Folk Tales) wird es heißen und ist fast fertig aufgenommen. Entstanden ist es über viele Jahre hinweg, mit Pausen, Umwegen und viel Geduld. Seit den ersten Skizzen im Juli 2015 ist einiges passiert – musikalisch wie menschlich.

In diesem Tagebuch erzählt Manu, mein Produzent, nach und nach, wie aus Ideen Songs wurden, was wir verworfen oder neu entdeckt haben und welche Momente im Prozess besonders waren. Manchmal ganz sachlich, manchmal persönlich – aber immer mit Liebe zur Musik. Und den ein oder anderen Schnappschuss oder Videoclip gibt’s natürlich auch.

Episode 1

März bis Juli 2015

Hallo, Manu hier – der Produzent.

Nachdem sich unsere Wege im Rahmen des Projekts Kalahari Roses 2013 zum ersten Mal gekreuzt hatten, kamen wir ins Gespräch: über Musik, über eigene Aufnahmen, über Songs. Ich buchte sie für eine Choraufnahme in einem anderen Projekt – und schließlich, im März oder April 2015, rief Rose mich an und sang mir einen ihrer Songs am Telefon vor. Die Bitte: ein Demo daraus zu produzieren.

Love is a beautiful thing. Ich programmierte, bastelte, schichtete. Einige Elemente aus diesem allerersten Demo finden sich bis heute im finalen Arrangement wieder. Und: Es gefiel ihr. So sehr, dass sie sagte: „Vielleicht kannst du auch das ganze Album produzieren.“ Ein großer Satz – und im Grunde der Anfang von allem.

Im Juni und Juli 2015 kam sie nach Deutschland und nahm bei mir insgesamt 13 Songs auf – genauer gesagt: vier- bis fünfstimmige Vocal-Arrangements, nur auf Klick, also zum Metronom. Kein Playback, keine Begleitung. Nur Stimmen, Ideen und Timing. Total spannend – und sofort war klar: Das muss weitergehen.

Ich fragte also unseren gemeinsamen Freund Peter Herrmann und den Schlagzeuger Daniel Schild, ob wir nicht drei dieser Songs gemeinsam weiterproduzieren wollten, solange Rose noch vor Ort war. Die Wahl fiel auf Ke a gana, Life in the ghetto und Pula nkokodi. Drums, Akustikbass und jede Menge Gitarren – die ersten echten Sessions für das, was später einmal Mainane werden sollte.

„In meinem Studio haben wir angefangen, die ersten Schlagzeugspuren aufzunehmen für das Album, und mittlerweile ist es fast fertig. Diese Musik ist lange, lange gereift und das Tolle ist: Bestimmte Sachen habe ich seit sieben, acht Jahren nicht mehr gehört und die sind noch so frisch, die sind noch so geil, da ist irgendwie Leben drin, das ist absolut zeitlose Musik, die Rose sich da ausgedacht hat, und was der Manu arrangiert hat, ist große Klasse. Ich bin geehrt, dass ich dabei sein darf, und ihr dürft demnächst auch dabei sein.“

Peter Herrmann spielt Gitarren für Monyana Yôle, live wie in (seinem) Studio Kirchberg.
Er hat sich die Kalahari Roses ausgedacht und ist für uns absolut unverzichbar